10.08.2009 Kassa (S) - Herjangen (N)

Bei ca. 16°C und stark bewölktem Himmel wachte Andrea mit starken Kopfschmerzen auf. Nach dem Frühstück (mit Schmerztablette) machten wir uns Richtung Nordwesten auf. Die Kopfschmerzen vergingen zum Glück bald, aber das Wetter blieb stark bewölkt. Bei einem noch geschlossenem „Kiosk“ sahen wir einen Wasserschlauch. Da wir schon bald frisches Wasser benötigten, aber keine Ahnung hatten, woher wir dies bekommen sollten, blieben wir stehen. Andreas fragte Leute in der Nähe, die meinten nur, dass es Trinkwassser sei. Also füllten wir unser Womo, wuschen uns alle schnell die Haare, und füllten nocheinmal Wasser nach. Dann schrieben wir einen kurzen Zettel und legten eine „Wasserspende“ dazu. (Um nicht als Schmarotzer da zu stehen!)

Wir kamen zügig die Straßen Nr. 99, 395, 45 und E10 bis kurz vor Kiruna voran. Wir bogen nach Jukkasjörvi ab um die älteste Nordschwedische Kirche zu bewundern. Direkt daneben befand sich ein kleiner Samischer Souveniershop. Ebenso waren einige Rentiere auf einer eingezäunten Fläche – und das erste Mal viiiiiieeeeele Gelsen. Daher waren wir schnell wieder im Womo.

In Kiruna machten wir noch einen Tankstop und gingen Lebensmittel einkaufen. Wir wollten für Norwegen so weit wie möglich autark sein, auch in punkto Essen.

Auf der E10 Richtung Norwegen (Narvik) kam gleich nach Kiruna eine ca. 12 km lange Baustelle: Schotterstraße, Schlaglöcher, Spurrillen,.... - eine Katastrophe zum Fahren: das Womo schepperte, rüttelte und wir mussten schauen, dass die Kastelsperren zuhielten.

Am Straßenrand sahen wir nicht nur viele Nadel- und immer mehr Birkenwälder, sondern bemerkten auch, dass viele Birken bereits die ersten gelben Blätter bekamen – anscheinend fing hier schon der Herbst an!

Nach Abisko legten wir eine Kaffeepause ein und verspeisten die in Kiruna gekauften frischen „Wienerbröd“ und „Dounuts“. Dann besichtigten wir auf einem kurzen Weg einen Wasserfall.

Auf der Weiterfahrt wurde es immer dunkler und eine Regenfront kam uns unweigerlich entgegen. Es regnete, teilweise stark. Daher fiel unser Fotostop auf der schwedisch-norwegischen Grenze äußerst kurz und nur vom Womo aus. Die Straße wurde schmaler und vor allem steiler. Wir hielten an einem schönen Platz, da es zu dieser Zeit gerade nicht regnete, vertraten uns kurz die Füße und fotografierten wieder.

Gegen 18:30 Uhr fanden wir einen Parkpaltz an der E10. Da wir müde waren, und die Straßen immer kurviger, und es weiterhin regnete, beendeten wir den heutigen Fahrtag hier. Mit der Zeit lichteten sich aber doch die dicken Wolken und wir bekamen sogar noch die Bergspitzen zu Gesicht.

Wir kochten noch schnell Dinkellaibchen mit Kartoffelpürree, spielten Karten mit den Kindern und gingen bald zu Bett. Da wir neben der Straße standen, dachten wir, dass es keine angenehme Nachtruhe sein würde – glücklicherweise stellte es sich aber als falsch heraus.

gefahrene Kilometer: 410

Gesamt Kilometer: 6.900

11.08.2009 Herjangen - Elgsnes (N)

Die Nacht war wirklich ruhig verlaufen – entweder waren wir so müde, dass wir die Autos bzw. Lkws nicht gehört hatten, oder es fuhren wirklich nicht viele in der Nacht.

Es war kühl bei 15°C und stark bewölkt. In der Früh sahen wir das erste Mal den Fjord und die Berge, ebenso war die Stadt Narvik fast gegenüber – teilweise sogar in Sonnenlicht.

Andreas leerte das WC, kontrollierte wiedereinmal Motoröl und Kühlflüssigkeit und so verging die Zeit bis wir um 9:30 Uhr in unsere heutige Etappe starteten.

Wir suchten zunächst einen Bankomat und eine Tankstelle, machten eine kurze Rast mit Fotowanderung.

Wir wollten auf Hinnoya bis in den Norden nach Elgsnes – dorthin führte eine ziemlich steil bergauf – bergab führende Straße, mit den letzten 3 km Schotterweg. Am Ende der Straße, auf einem anscheinenden Umkehrplatz, stellten wir uns seitlich hin und beschlossen auf diesem schönen Fleck zu bleiben.

Da es Mittagszeit war, kochten wir Kaiserschmarrn mit Apfelmus und genossen das typisch österreichische Essen! Dann machten wir eine längere Erkundungstour: Bunker ansehen, über Steine klettern, Muscheln, Schnecken und Napfschnecken suchen und beobachten,.... Eine schöne erholsame Abwechslung. Wir tranken Kaffee, Andrea trug den Reisebericht nach, die Kinder mit Andreas mit einer Taschenlampe den Bunker erkunden. Später gingen wir nochmals an den Strand.

Leider fing es wieder zu regnen an.

Andrea stand um 3 Uhr nachts auf, um das Örtchen aufzusuchen – es war so dämmrig, dass man glaubte es sei 6 Uhr früh. (Siehe Foto)

gefahrene Kilometer: 105

Gesamt Kilometer: 7.005

12.08.2009 Elgsnes - Andenes (Vesteralen) (N)

In der Früh begrüßte uns die Sonne, ebenso wie einige Wolken bei ca. 15°C, wobei die Sonne sehr schön wärmte! Nach dem Frühstück und einem kurzen Strandspaziergang nahmen wir die steile Straße zurück in Angriff.

Die Bergspitzen waren wolkenverhangen, kurzer Regen durfte auf der Fahrt auch nicht fehlen!

Plötzlich sah Andrea auf einem Baum direkt neben der Straße einen Seeadler sitzen. Majestätisch saß er da. Wir legten eine starkes Bremsmanöver in eine Hauseinfahrt hin, wollten von der Seite den Adler beobachen. Just in dem Moment breitete er die Flügel aus und erhobt sich – natürlich schneller, als wir den Fotoapparat zücken konnten. So blieb uns nur die Erinnerung an den tollen Vogel.

Weiter fuhren wir die 82 nach Norden von Andoya. machten eine 30minütige Mittagspause und kamen nach tanken und WC entleeren um 15 Uhr in Andenes beim Walzentrum an.

 

Sofort stürmten wir hinein, aber für den heutigen Tag waren keine Plätze mehr frei. So reservierten wir gleich für die erste Fahrt morgen um 9:15 Uhr.

Nun fuhren wir wieder zum Ortsanfang von Andenes um bei einem CP die kostenlose VE zu nutzen. Am kurzen Weg dorthin fiel uns auf, dass 2 Autos vor uns plötzlich rechts am Rand fuhren. Und, da sahen wir auch schon den Grund: vom Feld linker Hand trabten 2 junge Elche gemütlich über die Straße! Jeder von uns schnappte einen Fotoapparat. Alle blieben stehen, auch Fußgänger und sogar die schwedischen Autofahrer (entweder um zu schauen, od. um ja keinen Unfall mit den Tieren zu haben).

Die Elche spazierten weiter in eine Seitenstraße – wir beschlossen kurzerhand ihnen zu folgen, um vielleicht ein paar Nahaufnahmen zu bekommen. Und tatsächlich: die jungen Tiere blieben beim Meer stehen (so auf die Art: „Na wohin sollen wir jetzt gehen?“). Nach einigen Minuten, wir hatten uns am Rand geparkt und den Motor abgestellt, trabten sie bei uns vorbei.... ENDLICH hatten wir auch Elche gesehen (wenn auch „kleine“ und ohne Geweih), dafür aber Freilebende!

Eigentlich wollten wir ja VE, was wir dann auch am CP taten. Nun hatten wir also wieder Frischwasser für einen weiteren Freistehtag, denn am CP wollten wir nicht bleiben. Immerhin sahen wir ein Innsbrucker Womo dort!

Wir stellten uns auf einem Parkplatz in der Stadt, gingen beim Bäcker eine Jause kaufen, dann weiter einkaufen und Häuser ansehen.

Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz tuckerten wir durch die Stadt, am Meer entlang mit supertollem Ausblick, aber leider keinem Stellplatz. So kamen wir auf die andere Stadtseite, wo wir direkt bei der Schule bei einem Umkehrplatz stehen bleiben – wo es nicht verboten war zu stehen. Wir waren direkt am Meer, die Kinder konnten wieder Muscheln suchen, und Andrea sammelte eifrig gelbe Schneckenhäuser!

Wir kochten, spielten noch mit den Kindern und gingen bald schlafen.

gefahrene Kilometer: 279

Gesamt Kilometer: 7.284

13.08.2009 Andenes - Nähe Sortland (Andoya) (N)

Nach einer kalten Nacht mit teilweisem Regen wachten wir bei 16°C im Womo und 11°C draußen auf. Wir heizten in der Früh das erste Mal kurz ein! Nach einem schnellem Frühstück fuhren wir bereits um 8:15 Uhr zum Walzentrum, um auf den Einlass um 8:30 Uhr zu warten. Dann bezahlten wir (2.400,- NOK = ca. 280 EUR) und warteten eine halbe Stunde bis die Führung mit einem Museumsbesuch begann.

Dort wurde uns erklärt, wohin die Schiffsfahrt führen sollte, welche Arten von Walen es gibt und welche wir evtl. zu Gesicht bekämen. Ebenso war ein Walskelett ausgestellt – einfach riesig!

Ein Souveniershop war ebenfalls dort untergebracht. Wir kauften Karten und Marken, die wir am nächsten Tag schreiben wollten.

Dann konnte man mit dem eigenen Auto / Womo zum Hafen fahren, um wenig später an Bord zu gehen. Wir fuhren mit dem kleineren „Walsafari-Schiff“. Kinder mussten Schwimmwesten anlegen, man konnte sich Tee, Kaffee und Kekse nehmen und los ging es.

Es dauerte ca. 1 Stunde bis wir die Tiefsee erreichten; wenig später sahen wir auch schon den ersten „Blas“ - das Ausblasen von Luft des Wales. Es war einfach grandios ein so großes Lebewesen vor sich zu haben. Man sah den Rücken, immer wieder das Blasloch,....

Dann kam vom Kapitän der Hinweis: „Diving“ - was so viel bedeutete, wie: Der Wal wird gleich tauchen – dabei wird endlich seine Schwanzflosse zu sehen sein. Und so war es dann auch: Wunderschön majestätisch schaute die Schwanzflosse empor! Einfach toll! Die Fotoapparate klickten wie wild rundherum – unsere natürlich auch!

Und, dies sollte nicht unser einziger Wal bleiben den wir zu Gesicht bekamen; insgesamt sahen wir 3 Pottwale von der Nähe – auch tauchen, zwei weitere Wale sahen wir von weiter Entfernung. Leider wollten sich keine kleineren Schweinswale blicken lassen, oder sogar Orcas – die, wie uns mitgeteilt wurde, bei der Fahrt am Vortag gesichtet wurden. Am Rückweg sahen wir einige Papageientaucher übers Meer fliegen, leider traute sich keiner näher heran.

Dennoch war es ein wunderbares Erlebnis. Der Preis von 700,- NOK pro Erwachsenen und 500,- NOK pro Kind (Familienpreis) fanden wir zwar teuer, aber angemessen – außerdem machte man so etwas wahrscheinlich nicht so schnell wieder!

Am Rückweg zum Hafen begann es wiedereinmal heftig zu regnen und das Schiff schaukelte ordentlich. Andrea wurde seekrank – wie viele andere Passagiere auch.

Zurück im Womo machten wir uns einen schönen warmen Tee, fuhren zum CP Andenes, wo wir wieder Wasser ver- und entsorgen wollten. Wir stellten uns etwas abseits, duschten alle und füllten dann wieder unseren Wasservorrat auf.

Da wir alle müde von der Seeluft und dem Erlebten waren, fuhren wir bereits um 18:15 Uhr auf einen Parkplatz an der „82“ zum Übernachten. Wir kochten noch und gingen früh schlafen.

gefahrene Kilometer: 102

Gesamt Kilometer: 7.386

14.08.2009 Sortland - Bodö (N)

Wieder eine kalte Nacht! In der Früh hatten wir draußen 12°C, daher heizten wir wieder kurz ein. Es regnete oder war bewölkt mit teilweisem Sonnenschein. Bereits um 9 Uhr machten wir uns auf dem Weg. Wir überlegten, ob wir Nebenstraßen auf den Vesteralen folgen sollten, oder aber der „82“ Richtung Fiskebö, wo die Fähren auf die Lofoten abfuhren. Da das Wetter immer miserabler wurde, starker Regen setzte ein, und wir alle sehr deprimiert waren, beschlossen wir direkt auf die Lofoten überzusetzen. Leider hatten wir von den Vesteralen noch lange nicht alles gesehen, aber mit wolkenverhangenen Himmel und Bergspitzen wollten wir nicht mehr länger auf Wetterbesserung warten.

In Fiskebö angekommen sahen wir, dass die nächste Fähre erst 3 Std. später fahren sollte. Also ging Andrea im nahen ICA einkaufen, als plötzlich Andreas im Geschäft stand und meinte: „In 5 Minuten fährt die Fähre!“ Also schnell bezahlt, zum Womo gelaufen und schnell auf das Schiff. Keine Ahnung welchen Fährplan die hatten! Auf jeden Fall waren wir ca. 30 Minuten später auf den Lofoten (153,- NOK).

Bei einem wunderschön gelegenem Parkplatz am Ausfjord hielten wir, kochten Risibisi und gingen bei – oh Wunder – Sonnenschein spazieren. Man sah sogar die meisten Bergspitzen im Sonnenlicht. Es wurde dann bald stark bewölkt und Wind setzte ein. Nach 2 Stunden fuhren wir weiter Richtung A. Auf der Fahrt holte uns der Regen ein. Wir machten eine kurze Klopause, starteten den Motor – und es begann abermals zu regnen. Die Kinder nervten gewaltig – was auf der bisherigen Reise so gut wie nicht der Fall war! Wir waren alle schon sehr missmutig wegen des Wetters! Konnten nicht stehen bleiben und uns auch nicht die Füße vertreten,...

Andreas wurde es zuviel und er meinte: „So jetzt fahren wir Richtung Süden, nehmen die nächste Fähre von den Lofoten aufs Festland!“

Gesagt, getan. Da keine Hauptsaison mehr war, wurde die Abendfähre gestrichen. Wir warteten auf die 21:45Uhr Fähre und kamen mit etwas Verspätung um 1 Uhr nachts in Bodö an (858,- NOK). Alle waren müde, und so stellten wir uns einfach in eine Seitenstraße, schlossen die Rollos und vielen ins Bett.

gefahrene Kilometer: 250

Gesamt Kilometer: 7.636

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