Sommer 2020 – ein so ganz anderer Sommer…

Corona, Reisebeschränkungen – ein Sommer wie wir ihn nie hätten kommen sehen. Wo kann man noch Urlauben? Unsere geplante Norwegenreise hatten wir von Juli auf September verschoben, doch Norwegen erließ kurzerhand eine Woche vor unserem Urlaubsbeginn wieder einen Einreisestopp für Österreicher, sodass wir nun gänzlich planlos waren. Im Juli waren wir bereits 10 Tage in Österreich und Südtirol unterwegs, was uns sehr gut gefallen hat. Viele schöne Plätze im Inland kannten wir noch immer nicht, dennoch: unsere 3 Urlaubswochen wollten wir eigentlich nicht nur in Österreich verbringen…

Erst am Abend vor unserer Abfahrt entschieden wir vorerst Richtung Norden zu starten, erste Station sollte Dresden sein. Die für alle Fälle mitgenommenen Italien-Reiseführer wurden wieder ausgeräumt, stattdessen wurden Dänemark Reiseführer eingepackt, man weiß ja nie…


02.09.2020 Dresden

An einem Wochentag ab 6:45 Uhr vom Süden aus über die Wiener Südosttangente - wir hatten schon bessere Einfälle gehabt… Was nimmt man beim Urlaubsstart nicht alles in Kauf, um den Sohn noch bei seiner Arbeit ab zu setzen!

Aufgrund einer Baustellte und folgender Ableitung von der Autobahn verloren wir nach Prag mindestens 1 weitere Stunde. Den Stellplatz Wiesentorstrasse in Dresden (15,- EUR /24 Std) erreichten wir erst gegen 15:30 Uhr. Es gibt eine V + E, die allerdings defekt war, nur die Toilette konnte man entleeren. Dixiklos sind ebenso vorhanden, ein Bäcker kommt in der Früh.

Ein sonniger und warmer Nachmittag mit Blick auf die schöne Dresdner Altstadt ließ uns die stressige Anfahrt bald vergessen. Nach einem ersten Stadtspaziergang und Einkehr im Biergarten wurde es, obwohl der zentralen Lage, eine ruhige Nacht.

Ankunft und Umgebung Stellplatz

Spaziergang

Semperoper

Spaziergang

Biergarten

Ein traumhafter Abend

Tages Kilometer784
Gesamt Kilometer784

03.09.2020 Dresden

Es gibt solche und „solche“ Camper….. unser „netter“ Womo-Nachbar gehörte augenscheinlich zur 2. Kategorie.

Schon gestern bei seiner Ankunft quetschte er sich nach 3maligem Versuch in eine kleine Lücke neben uns, wo eher ein Kastenwagen/Bus Platz gefunden hätte als ein großes Womo. Einparken konnte er, dies gestehen wir ihm zu, als aber die Lady unsere Räder auf dem Radträger zum Fahrzeug biegen wollte damit er noch ein paar cm mehr Platz hatte musste ich meine Ärger kundtun (durch unsere verdunkelten Fenster bemerkte sie vorab nicht, dass wir uns im Womo aufhielten).

Also, dieser „Camper“ stieg in aller Früh aus dem Womo (wir Frühaufsteher frühstückten gerade), ging hinter sein Womo – mit Blick auf die Altstadt von Dresden – und PINKELTE dort hin! Ein Womofahrer der immer sein eigenes WC mit hat, sogar Toiletten am Platz vorhanden sind - in einer Stadt! – als „Botanikprunzer“! Kein Wunder, dass wir Wohnmobilisten oft in schlechtes Licht gerückt werden…

Stellplatz Dresden

Dresden

Dennoch strahlte die Sonne und es sollte ein wunderbarer Tag werden. Wir machten die Altstadt unsicher kamen bei der Kathedrale, der Semperoper, dem Zwinger und dem Fürstenzug vorbei.

Schlossplatz

Theaterplatz

Fürstenzug

Wir stellten uns beim Einlass für den Kuppelaufstieg der Frauenkirche an (ab 10 Uhr Beginn, Menschenschlange). Coronabedingt durfte nur eine begrenzte Anzahl von Personen und nur für einige Minuten auf die Kuppel. Wir wurden mit einem herrlichen Panorama entschädigt. Wir spazierten noch ein wenig herum ehe wir beim Womo unsere Räder startklar machten. 

Stallhof

Unsere Radtour führte uns entlang der Elbe bis nach Loschwitz (ca 15km hin-retour). Unterwegs sahen wir die Brücken Waldhäusl und Blaues Wunder, kamen bei den Elbschlössern vorbei, fuhren mit der Schwebebahn (Standseilbahn war geschlossen) und genossen ein Eis am Elbufer. 

Radtour entlang der Elbe

Am Stellplatz verbrachten wir die Zeit bis nach dem Abendessen, um bei Einbruch der Dämmerung die Altstadt zu fotografieren. Die Nacht war wieder ruhig, leichter Regen setzte ein.
Tages Kilometer0
Gesamt Kilometer784

04.09.2020 Dresden - Lübeck - Hamburg

Da die nächsten Tage Schlechtwetter angesagt war verschoben wir den Besuch in der Sächsichen Schweiz, den wir uns kurzfristig überlegt hätten. Stattdessen wollten wir weiter Richtung Norden, wo das Wetter besser sein sollte.

Bis Lübeck brauchten wir inkl. Pausen, Stau und V+E bei einer LKW-Waschanlagestation mehr als 7 Stunden (ca 500 km). Es gibt eigene zentrumsnahe Wohnmobilparkplätze (gegen Gebühr).

Für den Stadtspaziergang in Lübeck mit Besichtigung des Holstertores, den netten Backsteinhäusern, der viele Kirchen und netten Plätzen brauchten wir nicht lange. Zuerst war es sonnig, dann wurde es zusehends bewölkt. Wir kochten und beratschlagten unsere weitere Reise. Hier übernachten wollten wir nicht.

Historische Gassen

Wir beschlossen weiter nach Hamburg zu fahren, zu einem uns bekannten Platz. Nach ca 1 Std Fahrt kamen wir in Hamburg an – unser Platz war voll belegt. So warteten wir ein wenig, da sich aber weiterhin keine Parkmöglichkeit für uns ergab fuhren wir diverse Womo-Stellplätze in Hamburg an - alles war voll! Guter Rat war teuer, schließlich war es schon nach 21 Uhr.
 Beim Tierpark Hagenbeck sollte man übernachten können allerdings ist beim Busparkplatz direkt angrenzend ein Betriebsgelände, hier wollten wir nicht bleiben. Ein Stück weiter fanden wir zum Glück einen Waldparkplatz der trotz der Fluggeräusche (Einflugschneise) für eine Regennacht völlig ausreichend war. Hier standen bereits ein paar Autos, über Nacht kamen auch noch Womos dazu. Die Lust auf einen Hamburgbesuch war uns allerdings vergangen.
Tages Kilometer613
Gesamt Kilometer1.397
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